Objektbilder
Staudingers persönlicher Arbeitsstil ist im engeren Sinne als außerordentlich ökonomisch anzuerkennen. Vor allem im Hinblick auf seine Radikalität, in seinen Bildern und Skulpturen nicht durch Perfektion und Übung das Schöne vervollkommnen zu wollen, auch nicht durch gestische Malweise und den anschließenden Selektionsprozess eine Optimierung des Werkes vorzunehmen, sondern fertig gedachte Konzepte und Bildvorstellungen kompromisslos und dicht umzusetzen und als solche gelten zu lassen.
„Zu seiner ldentítät gelangt ein Subjekt, so will es scheinen, allein auf dem Wege der Entwicklung. Indem es sich wie auch immer gearteten Fremdeinflüssen aussetzt, erprobt es sich und die anderen, baut Widerstände auf und gestaltet sich entsprechend den inneren und äußeren Möglichkeiten, die sich ihm genetisch, historisch, sozial, kulturell, ökonomisch, aber auch mental und emotional bieten...ldentität scheint immer als Ergebnis eines Vorgangs zu stehen, aber sie verharrt nur als vorläufige, bleibt wandelbar; kann eben auch wieder gebrochen werden, von außen oder von innen.
ldentität ist also sowohl statisch als auch dynamisch zu denken;sie ist Zustand und Entwicklung zugleich.“
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Text zur Werkmonografie von Dr. Michaela Schuster Preiner.1997